Freitag, 16. Juni 2006
Beobachtungen zu den ersten beiden Webconferencing-Präsentationen
Teamroom-Thema:
Guter Einstieg, mit Namen. An Einstiegsfrage gedacht, ob jeder Sprachübertragung gut hört. Aufforderungen zu Ja und Nein Rückmeldungen. Foliendesign sehr ansprechend. Mit Zeigeinstrument gearbeitet. Ruhige Stimme, ruhiges Sprechtempo: keine Aufregung angemerkt. Whiteboard-Frage wurde wiederholt, so dass jeder wusste worum es geht. Umfrage gemacht. Setzt über weite Strecken auf Live Demo statt "Screen Shots", was sehr zuhörerorientiert ist.
Kreative Idee/n für Aktionen durch die Teilnehmer/innen.
Man ist als noch wenig geübter eModerator verleitet, sich zu beeilen. Die Zuhörer brauchen etwas mehr Zeit für Aktionen (z.B. beim Durchstreichen auf dem Whiteboard). eModerator wird nach kurzer Zeit ruhig, erste Eile/Aufregung ist weg.
Praktisch alles gesehen, was Lore Ress empfohlen hat: VORBILDLICH

I-Tüpfelchen:
- Photo's von Präsentatoren einbauen, das gibt eine persönlichere Note, wenn Video nicht benutzt wird.
- Wenn Whiteboard zum Brainstorming benutzt wird: Die Frage als Überschrift hinschreiben, hilft evt. denen, die kurz geistig abwesend waren (sprich ich :-)). Generell ist es wichtig, die Interaktionen sehr genau vor dem geistigen Auge durchzuspielen, ob sie eindeutig verstanden werden u.a.
- Wenn man mehr Übung hat, löst man sich noch stärker vom Vortrag, und "erzwingt" mehr Gespräch mit den Teilnehmer/inn/en; wenn das Eis gebrochen ist, ergibt sich das dann von selbst. Es gibt spezielle Techniken, wie man als Dozent/in Fragen so stellt, dass man zur Interaktion aktiviert, d.h. vor allem sogenannte offene Fragen stellen und nicht zu einfache. Prof. R. Dubs - jetzt emeritiert - ist ein Meister darin (ist ja auch Pädagoge). Entscheidend ist auch, wie lange man die "Stille" aushält, und im Präsenzszenario der Augenkontakt - was sich im virutellen Raum nicht machen lässt.
- Bei Online-Umfragen im vorhinein überlegen, ob radio buttons oder checkmarks anzuwenden sind, d.h. ob eine oder mehere Antworten möglich sind.
- Wenn man das Mikro sehr nahe an den Mund einstellt, hört man die Atemgeräusche relativ laut.
- Wenn man zu Zweit moderiert, kann man auch den Textchat mit benutzen bzw. beobachten. Wenn man allein präsentiert, ist das nur für Virtuosen und Geübte empfehlenswert.

Web-Conferencing-Thema:
Visuell sehr ansprechende Folien. Gute Sprecherstimme. Entspannte, virtuelle Sprechweise ist gut für virtual classroom geeignet, weil es Dialog-Klima wie bei Gespräch am selben Tisch herstellt. Wenn man die Werkzeugleisten-Rechte schnell wieder wegnimmt, können die Teilnehmer zwar keinen Unfug machen, man behält die Kontrolle, andererseits würde ein Teilnehmer vielleicht doch noch was beitragen. Funktionen von SW-Tools lassen sich vor allem für Leute, die noch keine Vorkenntnisse haben, kaum verbal erklären. Hier bietet sich immer Demo an - und selbst die ist oft nicht in der Lage, das Verständnis vollständig herzustellen. Wordpress.com ist eine gute Wahl und gute Demo.
Gerade in ungewohnten Präsentationsituationen fällt es auf, wenn man den Text wenig geübt hat. Für F2F und erst recht für VC-Präsentationen empfiehlt es sich, den Text wirklich ausformuliert zu haben und sich auch laut vorgesprochen zu haben, wenn es um viel geht. Man spricht dann viel flüssiger, denn es gibt auch ein "Körpergedächtnis", d.h. auch die Sprechmuskeln und Hirnzellen im Sprechzentrum sind schon trainiert. In den Best Practice Teil hätte man noch mehr Rückmeldungen der Teilnehmer einbauen können, d.h. Aufforderungen zum Mitdenken. Z.B. offene Fragen, bevor man das Ergebnis (Chart, Diagramm) zeigt: Wie schätzen Sie die Entwicklung hinscihtlich Steigerungsraten ein? (evt. Umfrage).

Weitere i-Tüpfelchen:
- Schrift scheint durch das Hochladen/Importieren etwas verstümmelt worden zu sein.
- Die Teilnehmer können sich auch bemerkbar machen über: Feedback oder Textchat

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